Donnerstag, 28. September 2006
Vom Ein-Euro-Jobber zum Studenten
ziwi, 14:54h
Wir sind ja immer auf der Suche nach neuen Stories. Nach mehreren Tagen harter Maloche in Teichen und eher weniger aufregenden Geschichten, wurde es also mal wieder Zeit! Heute war es also mal wieder so weit. Wir waren am größten See der Stadt wegen einer Infoveranstaltung für die Projektwoche der Friedensschule. Es ging unter anderem um Solarmodelle, die wir zuvor am Seeufer aufgestellt haben. Und zwar einen Solarkoch und ein Solarofen. Damit kann man tatsächlich, auch im Winter, vernünftig kochen und der Ofen erwärmt sich sogar auf 190°C. Diese interessanten Sachen bekamen wir also im Rahmen dieser Veranstaltung zu hören und wir fühlten uns im Kreis der Schüler ein bisschen in die Schule zurückversetzt. So kam es auch dazu, dass wir die typischen Lehrer-Schüler-Dialoge mitbekamen. Lehrerin zu einem Schüler. "Jetzt schau doch bitte nicht so demonstrativ unmotiviert!" - Schüler darauf, der verdammt gelangweilt auf ein Foto der Stadt blickte: "Oh tschuldigung!". Das ganze war also ein bisschen wie bei uns früher, obwohl wir nicht den Eindruck erwecken möchten, dass wir die Schule immer langweilig fanden. Wir jedenfalls fanden das Projekt heute richtig interessant und können euch auch nun endlich erzählen wie viele Bäume, Bänke oder Funkmasten in unserer Stadt stehen. Nach dieser Veranstaltung bestand unsere Aufgabe darin, die Solarmodelle wieder zurück zum Anhänger zu bringen. Auf dem Weg zum Parkplatz kamen uns mehrere Leute entgegen, die uns mit einem fragenden aber auch gleichzeitig interessiertem Gesicht entlocken wollten, worum es sich bei diesen ungewöhnlichen auch noch fahrenden Gegenständen wohl handelt. "Kann man damit die Blumen gießen?" waren wohl verzweifelte Fragen, die aber absolut keinen Sinn machen und deshalb als dumm abgestempelt werden. Äußerst Nett fanden wir dagegen die Frage. "Oh, was ist das denn. Ein Kocher?" Ich merkte schnell, dass dieser intelligent aussehende Mann wohl tatsächlich Ahnung hat und so kam ich mit ihm ins Gespräch. Kurze Zeit später kam Timo hinzu. Der Mann fragte uns dann ob wir Studenten seien und diese Frage war für uns völlig neu. Unfassbar! Bis jetzt wurden wir nämlich nur als Ein-Euro-Jobber abgestempelt, als wir Müll einsammeln waren oder den Bach gereinigt haben. So bekamen wir auf erstaunlichem Weg mit, wie sehr die Menschen unterschiedlich urteilen über das was man gerade macht. So werfen die betrachtenden Menschen die arbeitenden Menschen wahrscheinlich in unterschiedlcihe Kategorien, wenn sie ihn bei der Arbeit sehen. Beispiel: Bauarbeiter und Professor. Dennoch freuten wir uns über diese Bemerkung des Mannes, der uns tatsächlich für die nächsten Neobelpreisträger hielt. "Da habt ihr aber eine große Zukunft vor euch." Mit dem Satz "Viel erfolg noch" verabschiedete er sich und wir konnten mit einer endlich mal positiven Beurteilung ins amt zurückfahren. Natürlich musste ich wieder fahren, da Timo sich nicht traut, den Anhänger durch die City zu cruisen. Bis bald!
-Steffen-
-Steffen-
... comment